Kontakt
St. Josef-Grundschule
Schulleiterin: Anne Sprakel
Im Deipen Brook 18
48268 Greven
(02571) 579830
(02571) 5798315
Wir stellen uns vor!
Inhalte von "youtube-nocookie.com" anzeigen
Es gelten abweichende Datenschutzbestimmungen
Demokratie leben und lernen in der Kinderrechteschule
Mit dem Ziel der systematischen und grundlegenden Umsetzung unserer im Leitbild formulierten Zielsetzungen entschlossen wir uns 2016 zur Teilnahme am landesweit angelegten Buddy-Grundschulprojekt Kinderrechte. Mit Hilfe dieses buddy-Projektes sollen Schüler*innen lernen, ihre Mitschüler zu achten, respektvoll miteinander umzugehen und anderen zu helfen.
Für Wertschätzung und Respekt als formulierte Ziele unseres Leitbildes sollten alle Kinder unserer Schule sensibilisiert werden. Dazu gehörten natürlich Fragen nach den Kinderrechten.
Viele Ideen entstanden: zum Lernen über Kinderrechte, zur Auseinandersetzung mit Lebensbedingungen der Kinder anderer Länder und vieles mehr. Aufeinander aufbauende Unterrichtseinheiten für alle Jahrgänge wurden entwickelt, die fortan in jedem Jahr einmal das Thema „Kinderrechte“ zum Gegenstand des Unterrichts machten. Dazu gehörten zum Beispiel das Kennenlernen der Kinderrechte, Kindernachrichten und der kreative Umgang und die Gestaltung von Kinderrechten.
2017 in einer Projektwoche zum Thema Kinderrechte setzte sich die gesamte Schulgemeinde intensiv mit dem Thema auseinander. Unter anderem wurden die Kinderrechte in unserer Schule sichtbar gemacht:
- an verschiedensten Stellen der Schule wird seither mit kleinen Schildern daran erinnert, welches Recht an dieser Stelle für Kinder bedeutsam ist, welchem Recht hier Rechnung getragen wird, z.B. am Schwarzen Brett das Recht auf Information, auf den Toiletten das Recht auf Privatsphäre, in den Klassen das Recht auf Bildung usw.
- ein Film „Kinderrechte von Kindern für Kinder erklärt“ entstand
- Kinderrechte im Schuhkarton wurden ausgestellt. (Dies sind nur einige Beispiele)
Die vorhandenen demokratischen Strukturen sollten verbessert werden, damit sie für die Anliegen der Kinder durchlässiger und transparenter wurden. So wurde 2017 der Klassenrat für alle Klassen fest im Stundenplan verankert. Er verlief überall einheitlich mit wechselnder Leitung und Protokollführung und bot eine Plattform, auf der neben Schwierigkeiten und Lösungen der Woche auch Lob- und Reflexionsrunden
stattfinden konnten (-> Klassenrat).
Konflikte, die konkret zwei Schüler*innen betrafen, waren kein Anliegen für den Klassenrat, sondern hierfür wurde die Friedenstreppe als Instrument der Wahl eingeführt (siehe auch unter Punkt Kinder). Die Kinder konnten fortan ihre Streitigkeiten selbstständig mit gegenseitiger Achtung und Wertschätzung klären.
Die Auslagerung der Konfliktklärung führte dazu, dass im Klassenrat tatsächlich Raum gewonnen wurde, um alle Kinder an Entscheidungen, die die ganze Klasse oder die gesamte Schule betrafen, durch Wahrnehmung ihres demokratischen Grundrechts auch zu beteiligen.
2018 wurde in einem nächsten Schritt das Schülerparlament an unserer Schule eingeführt. Nach gleichem Schema wie im Klassenrat unter Leitung der Schülersprecher*in und mit fester Protokollführung wurden Fragen und Anregungen aus den Klassenräten diskutiert. Wichtige Ereignisse/Ergebnisse des Schülerparlamentes der letzten Jahre waren mit der Hauptzielsetzung der Partizipation:
- Erstellung schuleigener Toilettenregeln
- Erstellung eines Kinderrechtevertrages mit der gesamten Schulgemeinde: „Ein Versprechen aller an der Schule und am Schulleben beteiligten Personen, die Kinderrechte zu achten“ (siehe auch unter Punkt Kinder)
- Planung einer neuen Schulhofbemalung
- Zusammenarbeit mit der Schülervertretung der angrenzenden Realschule und Initiierung von Müllsammelaktionen
- Einführung eines Grundschulparlamentes mit allen Grevener Grundschulen im Februar 2022.
Im Schulentwicklungsprozess ergab sich ein Netzwerk: Angefangen hatte dieses mit buddy, setzte sich fort mit der Teilnahme am Wettbewerb "Demokratisch handeln" bis hin zum bundesweiten Demokratieprojekt OPENION, an dem sich unsere Schule 2018/19 beteiligte. Als eine der bundesweit wenigen teilnehmenden Grundschulen von über 200 Projektverbünden insgesamt erprobten wir mit der Entwicklung des Kinderrechtevertrages in Kooperation mit dem Träger unseres offenen Ganztages unser Praxisprojekt der Demokratiebildung.
Durch die Entwicklung des Kinderrechtevertrages fühlen sich Schüler*innen ernst genommen, der Umgang aller Beteiligten miteinander ist spürbar angenehmer, Schüler*innen gehen ernsthafter mit sich selbst und ihrem Gegenüber um. Sie haben bei der Enthüllung des Kinderrechtevertrages bekundet, dass sich alle an den Vertrag halten, denn Kinderrechte sollten für alle in der Schule selbstverständlich sein. Die Kinder haben sich zum Ziel gesetzt, die Kinderrechte an der St. Josef Grundschule bekannt zu machen. Alle wollen darauf achten, – auch die Erwachsenen – dass die Kinderrechte eingehalten werden. Daran soll der Vertrag erinnern. Zudem wurde mithilfe des Schülerparlamentes ein Briefkastensystem zur Beobachtung der Kinderrechte an unserer Schule entwickelt.
Unterrichtsinhalte zum Demokratielernen prägten den schulischen Alltag insgesamt. Schüler*innen und ihre Interessen wurden bewusster in Entscheidungsprozesse einbezogen, sie wurden in Evaluationen zu Unterrichtsinhalten und zum Schulleben eingebunden. Es gab darüber hinaus weitere Aktionen, die in den schulischen Aktionsrahmen von Partizipation und Demokratielernen passten. Diese entstanden aus Angeboten von Kooperationspartnern und anderen Institutionen (Greven bekennt Farbe, Zusammenarbeit mit den Landfrauen, Aktion Grüne Meile/ eine Kooperation mit den Kindertageseinrichtungen), aber auch durch Arbeitsgemeinschaften an unserer Schule (Umweltdetektive, Naturforscher).
Am 30.11.2021 besuchten uns zwei Vertreterinnen von UNICEF im Schülerparlament und berichteten in einem Blog-Beitrag über das Leben und Lernen in einer Kinderrechteschule:
https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/blog/kinderrechteschule-erleben/259270
Seit Februar 2022 gibt es auf Initiative unserer Schule das Grundschulparlament der Stadt Greven, in dem je zwei Vertretungen aller Grevener Grundschulen vertreten sind, die sich zweimal halbjährlich treffen. Unterstützt wird dieses neue demokratische Instrument durch den Bürgermeister der Stadt Greven, durch das Schulamt und das Jugendamt.
Unseren Kinderrechtevertrag in einer übersichtlichen grafischen Darstellung gibt es hier zum Download: